Bitlabor IV - Nachlese

Vom 23. bis 27. April 2025 fand in Osnabrück das 38. European Media Art Festival statt, und auch in diesem Jahr folgte dann Anfang Mai das "Bitlabor", das als Begleitangebot des Festibals Kinder und Jugendliche dazu einlädt, sich kreativ, künstlerisch und experimentell mit Medien auseinanderzusetzen. In verschiedenen Workshops entdeckten und erprobten insgesamt 60 Schüler*innen des 6. Jahrgangs der IGS Eversburg erzählerische und künstlerische Techniken und Formate:

Bei Thomas Kirchberg (LAG Jugend & Film Niedersachsen) erhielten die Teilnehmenden eine Einführung ins erzählerische Game-Design und bauten mit dem Werkzeug Twine eigene interaktive Geschichten. Stefanie Fischer (ebenfalls LAG Jugend & Film Niedersachsen) lud dazu ein, die Dimension von Zeit im Film zu entdecken, vom Timelapse bis zur Stop Motion. Bei Henning Bischof (Musik- und Kunstschule Osnabrück) stand der dokumentarische Blick hinter der Kamera im Vordergrund. Steffen Tobergte und Jonathan Arnold (FOKUS e.V.) halfen den Schüler*innen dabei, mit Apps, verschiedenen Techiken und reichlich Bastelei eigene Geschichten zum Leben zu erwecken. Und bei Alexander Thye (Universum e.V.) wurde mit Foto- und Videoprojektion experimentiert, wobei die Gesichter der Teilnehmenden selbst zur Projektionsfläche wurden -- gewissermaßen "in your face".

So entstanden einen Vormittag lang Skizzen, Experimente und Prototypen, von Dokumentar- und Experimentalfilmen über das Umsetzen eigener Interfaces und Steuerungsmechanismen bis hin zu interaktiven Erzählungen und Playable Experiences. Und die Teilnehmenden lernten Werkzeuge und Herangehensweisen kennen, die ihnen auch über das Bitlabor hinaus zur Verfügung stehen.

Und es gab auch eine Premiere beim Bitlabor: Zum ersten Mal wurde eine Fachkräfte-Fortbildung für die begleitenden Lehrkräfte und weitere interessierte Pädagog*innen angeboten: Stefan Berendes (LAG Jugend & Film Niedersachsen) und Stefan Hestermeyer stellten einerseits die digitalen Jugendkulturen auf Plattformen wie TikTok und Twitch in den Mittelpunkt ihrer Fortbildung -- und andererseits auch die politische Meinungsmache und oft reaktionäre Manipulation, für die verschiedene Content Creators diese Medien und Plattformen in jüngster Vergangenheit immer wieder missbrauchen. Damit sollten die Teilnehmenden für diese Problemlagen sensibilisiert und in die Lage versetzt werden, das Thema digitaler Jugend-Medien-Kulturen auch für die eigene pädagogische Arbeit aufzuschließen.

Am Ende freuen wir uns auch in diesem Jahr über einen gelungenen, inhaltlich und methodisch dichten Workshoptag, danken den teilnehmenden Schüler*innen und Pädagog*innen fürs engagierte Mitmachen -- und natürlich den Kolleg*innen vom EMAF für die Einladung!

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