Digital zu Gast bei der DreamsCom '20

Dass Festivals, Großveranstaltungen und Messen mittlerweile digital stattfinden, fühlt sich - leider - fast schon normal an: Wer nicht hupend im Auto vor einer Bühne stehen will, muss einstweilen seine Festivalbesuche noch digital erledigen. Das gilt auch für die diese Woche stattfindende "DreamsCom '20" -- und doch ist hier einiges anders:

Die eigentliche Messe findet nämlich komplett in der Infrastruktur von Media Molecules Game-Design Engine "Dreams" statt (die wir kürzlich hier schon genauer unter die Lupe genommen haben), mehr noch: Alle Inhalte, die bei der DreamsCom zum Einsatz kommen, wurden auch mit den Werkzeugen, die Dreams bereitstellt, durch die Community der Nutzer*innen erstellt.

Dabei herausgekommen ist eine ebenso bunte wie vielseitige, unterhaltsame wie irrwitzige Mischung aus Messeständen, die sich auf über 40 digitale Messehallen verteilen und mit einem virtuellen Avatar spielerisch durchwandert werden können.

Hier stellen Teams ihre neuen Game-Projekte vor, aber es präsentieren sich auch Streamer*innen, YouTuber*innen oder Künstler*innen und Musiker*innen, die Ressourcen für die Dreams-Community erstellen. Und das Besondere dabei: Nicht nur "Profis", sind hier willkommen, auch Amateur*innen stellen aus: Das Entwicklerstudio Media Molecule stellte eine digitale Schablone für einen Messestand bereit, die dann jedeR Nutzer*in frei bearbeiten konnte. Wurde das Ergebnis termingerecht eingereicht und wurden einige (wenige) formale Kriterien eingehalten, dann ist der fertige Messestand jetzt auch Teil der DreamsCom. Dieses Nebeneinander ermöglicht auch Hobby-Gamedesigner*innen, bei der Veranstaltung sichtbar zu werden (so stellt z.B. LAG-Vorstandsmitglied Stefan Berendes in Halle 5 sein Erstlingswerk "Islands" aus).

Die zweite Besonderheit: Die vielgestaltigen Messestände dürfen nicht nur angeschaut werden; in den meisten Fällen führen sie auch zu einer spielbaren Demo, einem Trailer, einem Trickfilm oder Musikstück -- oder sie haben andere spaßige Sonderfunktionen: Am Stand der (auf Dreams populären) Spieleserie "Pig Detective" gibt es gar ein digitales Q&A mit den Entwickler*innen und dem schweinischen Hauptdarsteller.

Und - auch das ist Dreams - viele Stände sind gar nicht dazu da, irgendetwas zu bewerben, sondern scheinen ganz einfach aus Spaß und Kreativität entstanden zu sein: digitale Bretonische Spezialitäten? Chillout-Area und DJ-Dancefloor? Eine "Photo-Opportunity" mit Barry Blobfisch oder einen Stand der Gewerkschaft der Dreams-Avatare? Gibt es alles!

Kurzum: Das Entdecken und Durchwandern der Ausstellung macht einfach Spaß und bildet die schiere Kreativität ab, die sich in der Dreams-Community herausgebildet hat. Flankiert wird das Messeprogramm durch Streaming-Videos, etwa zu besonders vieversprechenden neuen Entwicklungen, neuen Features der Dreams-Software oder als Video-Tutorials. Was freilich auch deutlich macht, dass es sich letzten Endes eben auch um eine Werbeveranstaltung für "Dreams" als Softwareprodukt handelt.

Wenn Werbung aber so kreativ, demokratisch und vielseitig daherkommt, wenn jede*r mitmachen kann und daraus eine solch bunte Entdeckungsreise wird, dann können wir wohl mal ein Auge zudrücken. Wer also Zugang zu einer Playstation 4 und zu "Dreams" hat, sollte unbedingt mal vorbeischauen!

Die DreamsCom '20-Videostreams finden noch diese Woche auf dem Twitch-Kanal von Media Molecule statt und sind online abrufbar. Der DreamsCom-Showfloor mit seinen zahlreichen Messeständen ist innerhalb von Dreams - auch langfristig - verfügbar. Mehr Informationen zum Event gibt es hier.

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